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Saimaa-See, (c) Johanna W. |
Übrigens: Eine Spezialität in Karelien sind die Karelischen Piroggen: eine traditionelle Teigtasche, die vor allem zum Frühstück beliebt ist. Die hauchdünne Teighülle besteht aus Roggen- und Weizenmehl, die Füllung der Pirogge kann variieren, aber typischerweise besteht sie aus gesalzenem Milchreis. Die Pirogge ist jetzt nicht unbedingt mein Favorit, deshalb blieb es bei einmal Probieren😄.
Lappeenranta
Täglich reiten auch zwei historisch-gekleidete Soldaten hoch zu Ross ihre Patrouillen-Ritte und sind somit auch in der Altstadt zu sehen. Die Museen können den ganzen Juli über kostenlos besucht werden. Aufgrund der Nähe zu Russland sind auch die Beschriftungen und Erklärungen in den Museen neben Finnisch auch auf Russisch. Keine Sorge, für Touris gibt es auch Informationsmappen auf Englisch.😉
Vor rund zwei Jahren verabschiedete sich Finnland von der "immerwährenden", von den Soviets auf-erzwungenen, Neutralität und wurde im April 2023 Mitglied der Nato. Soviel dazu. Was bedeutet schon immerwährend...
Lappeenranta selbst wurde 1649 gegründet und war einst das Zentrum des finnischen Teerhandels. Da Finnland damals unter schwedischer Herrschaft war, begannen diese in den 1720er Jahren die Festung zu errichten. Seit jedoch Wyborg an Russland verloren gegangen war, wurde Lappeenranta zu einer wichtigen Grenzstadt für Schweden. Als sich einige Jahrzehnte später die Grenze zwischen Schweden und Russland verlagerte, wurden die Befestigungen durch Russen ersetzt.
In der Stadt findet sich auch der zweitgrößte Soldaten-Friedhof Finnlands, auf dem über 2.000 Soldaten begraben sind, manche von ihnen wurden in den Kriegen 1938-44 kaum älter als 20 Jahre. Ca. 800 davon sind unbekannt. Dort wird auch mit unterschiedlichen Monumenten jenen Soldaten gedacht, die es nicht mehr nach Hause geschafft haben und jetzt dort begraben sind, was heute als Russisches Territorium gilt.
Und was wäre ein Aufenthalt am Saimaa-See ohne Schifffahrt? Besonders beeindruckend dabei war die Durchfahrt durch eine Wasserschleuse und wie die Wasser-Levels angepasst werden mussten. Im und am Saimaa-See leben auch die dunklen Ringel-Robben. Sie ist eine der seltensten Robbenarten der Welt und nur in diesen Gewässern anzutreffen. Leider habe ich während der Bootsfahrt jedoch keine gesehen.
Während ich in Lappeenranta war, hatte es zwischen 15 und 20/22°C - kaum kam die Sonne zum Vorschein und es wurde etwas wärmer, sind die Finnen und Finninnen mit ihren Booten unterwegs, zeigen sich in kurzen Hosen, T-Shirts und Kleidern, gehen gar schwimmen - ihr Wärmeempfinden muss definitiv ein anderes sein als unsereins - oder zumindest meines. Die 20°C sind des Finnen 30°C - Grund genug für oben ohne bei den Männern 😅. An solch lauen Sommerabenden füllt sich der Hafen mit Menschen, die in den Restaurants, Bars und auf ihren Booten den Tag ausklingen lassen, vor allem wenn es Wochenende ist.
Grundsätzlich ist Lappeenranta ein ruhiges Örtchen, viele Camper-Vans und Wohnmobile sieht man dort, viele Durchreisende, viele, die wahrscheinlich irgendwo am See ihr Sommerhaus haben und zum Einkaufen in den Ort kommen.
Mikkeli
Drei Tage später bin ich heute für einen Tag in Mikkeli in Süd-Savo angekommen. Es gehört auch immer noch zur Saimaa-See-Region. Der Ort ist u.a. besonders für seine Militärgeschichte bekannt. Wer sich dafür interessiert findet hier neben der Kathedrale und dem Aussichtsturm auch das Muisti-Zentrum, das sich zur Aufgabe machte, Kriegserfahrungen zu vermitteln, um den Frieden zu fördern. Während des Zweiten Weltkriegs und insbesondere während des Winterkriegs von 1939 bis 1940 und des Fortsetzungskriegs von 1941 bis 1944 war Mikkeli der Standort des Hauptquartiers des finnischen Marschalls Carl Gustaf Emil Mannerheim.
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Aussichtsturm Mikkeli, (c) Johanna W. |
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Kathedrale Mikkeli, (c) Johanna W. |
Wo die ganzen Menschen sind? Ja - wenig los hier, grundsätzlich wenig Touris. Angenehm. 😊 Heute hat es ganze 26°C und Sonnenschein. Die kommenden Tage soll es sich bis auf 28/29 °C ausgehen - nicht womit ich gerechnet hatte, aber glücklicherweise habe ich doch noch eine kurze Hose eingepackt.
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Das obligatorische Mietauto-Selfie, Hyundai i30 Kombi und ich. (c) Johanna W. |
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