Da ich in Leipzig inzwischen größtenteils alles Wichtige schon gesehen habe, entscheid ich mich an diesem Samstag, Dresden - die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen - zu besuchen.
Von Leipzig nach Dresden fährt man mit der Regional-Bahn im Nahverkehr circa 1,5 Stunden. Bei einem Blick aus dem Zugfenster sieht man unter anderem viel von nichts - also weitläufige Grünflächen, verlassene und verrottende Bahnhöfe bzw. Fabriksgebäude von anno dazumal und vereinzelte Häuser die bestimmt eine Geschichte aus längst vergangener Zeit erzählen können. Da ich mich u.a. sehr für Vergangenes und deren Geschichten interessiere, war ein Besuch in Dresden fast schon Pflicht für mich ;-)
Das in der Renaissance und im Barock erbaute historische Zentrum wurde im Februar 1945, kurz vor Kriegsende, in Schutt und Asche zerlegt. Bei den Luftangriffen kamen 25.000 Menschen ums Leben, wobei die Elbestadt später zum Symbol der Friedensbewegung wurde.
Die historische Altstadt wurde nach der Zerstörung im alten Stil wieder aufgebaut. Viele der heutigen Gebäude sehen deshalb zwar alt aus, sind es aber eigentlich gar nicht.
Das Herzstück Dresdens ist die wiederaufgebaute Frauenkirche im Zentrum der Altstadt. "Zwischen 1726 und 1743 errichtet, am 13./14. Februar 1945 zerstört,
wurde sie seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch ein hohes
Spendenaufkommen wieder aufgebaut. Im Zuge des Wiederaufbaus der Frauenkirche wurde auch der umgebende
Neumarkt schrittweise rekonstruiert. Nach dem zweiten Weltkrieg blieb
der neben dem Altmarkt wichtigste innerstädtische Platz mit der
symbolträchtigen Ruine der Frauenkirche für ein halbes Jahrhundert
nahezu unberührt. Dann setzt eine rege Bautätigkeit ein, Quartier für
Quartier werden die typischen barocken Giebelhäuser wieder errichtet.
Dresden erhält mit dem Neumarkt sein neues altes Stadtzentrum zurück" (dresden.de).
Frauenkirche mit einem Luther-Denkmal davor. |
An manchen Orten sind Ruinen eingezäunt, an denen die Zerstörung noch heute auszumachen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie nach den "Ausgrabungen" wieder rekonstruiert und aufgebaut werden. Dies Stück für Stück.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt kommt man auch am Fürstenzug vorbei. Auf dem 101 Meter langen Wandbild aus Meissener Porzellankacheln sind die Herrscher des Hauses Wettin als Reiterzug dargestellt.
Getreu nach dem Motto Renaissance und Barock werden, neben den Bus-Touren auch Fiaker- Stadtrundfahrten angeboten.
Am Schlossplatz findet sich der sogenannte Georgenbau. Er war früher der Stadtausgang Dresdens zur Elbbrücke. Vor dem geschichtsträchtigen Gebäude steht seit Mai 2008 eine Skulptur, die den König Friedrich August I. "den Gerechten" in sitzender Haltung zeigt.
Dreht man König Friedrich August I. den Rücken zu, erblickt man die Katholische Hofkirche. Sie ist der jüngste Barockbau Dresdens. Sie wurde zwischen 1739 und 1755 von dem italienischen Architekten Gaetano Chiaveri errichtet.
Lässt man den Georgenbau und die Kathedrale hinter sich, gelangt man zur Brühlschen Terrasse. Sie gilt als der architektonisch schönste Teil des Dresdner Elbufers und wurde zwischen
1739 und 1748 als privater Lustgarten des Grafen Brühl angelegt. Heute ist sie auch als "Balkon Europas" bekannt. Von hier hat man Zugang zur
Kunstakademie, zur Festung Dresden und zum Albertinum, das die Galerie
Neue Meister und die Skulpturensammlung beherbergt.
Elbeufer im Umbruch |
Akademie der Bildenden Künste |
Mein persönlicher Stadtrundgang führte mich weiter auf den Neumarkt. Die Gebäude beeindrucken mit original nachgestalteten Fassaden. Nach der Zerstörung wurde der Platz im Stil des Spätbarocks in einer schlichteren Art und Weise wieder aufgebaut.
In unmittelbarer Nähe des Zwingers (click), findet sich die Semperoper.
"Sie wurde zwischen 1838 und 1841 von Gottfried Semper errichtet und fiel der Bombardierung Dresdens am 13. und 14. Februar 1945 zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1977, die Wiedereröffnung wurde 1985 mit der Aufführung des "Freischütz" von Carl Maria von Weber gefeiert – es war dieses Werk, mit dem das Opernhaus am 31. August 1944 geschlossen wurde. Die Semperoper gilt als eines der schönsten Opernhäuser weltweit und ist Sitz und Hauptspielstätte der Sächsischen Staatskapelle Dresden" (dresden.de).
"Sie wurde zwischen 1838 und 1841 von Gottfried Semper errichtet und fiel der Bombardierung Dresdens am 13. und 14. Februar 1945 zum Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1977, die Wiedereröffnung wurde 1985 mit der Aufführung des "Freischütz" von Carl Maria von Weber gefeiert – es war dieses Werk, mit dem das Opernhaus am 31. August 1944 geschlossen wurde. Die Semperoper gilt als eines der schönsten Opernhäuser weltweit und ist Sitz und Hauptspielstätte der Sächsischen Staatskapelle Dresden" (dresden.de).
Semperoper (auf diesem Foto erscheint sie evtl. nicht unbedingt so prächtig) |
Da es am gestrigen Samstag, den 18.11., eher stürmisch und kalt war, durfte eine Kaffepause - Fika - mit original Dresdener Christstollen und Cappucchino nicht fehlen.
Wieder ein wenig aufgewärmt machte ich mich auf den Weg in die Neustadt. Dabei kommt man am bekanntesten Denkmal Dresdens - dem goldenen Reiter - vorbei.
"Es entstand 1732–1734 und zeigt Kurfürst Friedrich August I., besser
bekannt als August den Starken, der im antiken Gewand auf einem sich
aufbäumenden Lipizzanerhengst in nordöstliche Richtung reitet. Am Fuß der Augustsubrücke weist der Goldene Reiter den Weg in die Innere
Neustadt. Das ursprünglich älteste Viertel Dresdens fiel im 17.
Jahrhundert einem verheerenden Brand zum Opfer. Es wurde unter August
dem Starken als Barockviertel wiedererrichtet und als „Neue Königsstadt“
bezeichnet. Die nordöstliche Richtung bezieht sich zugleich auf das
Königreich Polen, dessen Krone sich August der Starke 1697 sicherte" (dresden.de).
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Foto: Pixabay; steinchen. (Ich hatte vergessen, den selbst abzulichten ;-)) |
Und last but not least - rundete ich meinen Dresden-Tag mit einem Besuch der Neustädter Markthalle (click) ab. Darin kann man frische Produkte und Spezialitäten, Obst und Gemüse aus der Region, leckere Backwaren, Fleisch, Wust und regionale Produkte erstehen. Durch die schmiedeeisternen Geländer, verzierten Eisentreffen und romantischen Gründerzeit-Laternen fühlt man sich wie in das Markttreiben im 1900 zurückversetzt. Seit der Rekonstruktion 1999 erstrahlt sie wieder in neuem altem Glanz.
Ich hoffe euch hat mein Dresden-Stadtrundgang gefallen und ich konnte euch ein bisschen einen Einblick in diese traumatisierte, jedoch beeindruckende Stadt geben.
Bis zum nächsten Mal.
Eure Johanna
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