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Das Leben als Studentin, oder: Vom Mensch zum Zombie ;-)

Kennt ihr das, wenn ihr früh morgens, total motiviert und gut gelaunt aufsteht, euch einen Kaffee macht, das Frühstück genießt und zu euch selbst sagt, was es doch für ein herrlicher Tag ist, um an eurer Master-Arbeit zu arbeiten ??

Nicht? Ich auch nicht!



Mein Semester hier an der Jönköping University ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass ich bereits an den Anfängen meiner ersten Master-Arbeit schreibe. 
- Wann hast du denn bitte Abgabe, wenn du jetzt damit anfängst?
- Ähm,...Ende Mai 2017.

Ja, so ist das hier an schwedischen Unis. Wir haben grad mal ca. neun Wochen Zeit dafür. Umfang: 35-40 Seiten.
In den letzten Wochen sollten wir uns mit unserem Forschungsvorschlag / Exposé für die Masterarbeit beschäftigen, Recherche anstellen, Lesen, uns informieren, etc. und dann am Ende ein Forschungs-Design von ~ 40.000 Wörter abgeben. Gestern Dienstag, 28. März, 2017 hatten wir ein Seminar über die erste Fassung dieses Exposés, in dem wir über unsere Arbeiten gesprochen und Feedback von Kurs-Kollegen und unserem Professor bekommen haben. Jetzt heißt es, dieses Feedback anwenden, das Forschungs-Design verbessern und am kommenden Freitag um 12:00 Uhr abgeben. Diese letzte Fassung wird dann benotet und vier Tage später beginnt unserer offizielle Thesis-Zeit.
Verteidigung der (ersten) Masterarbeit ist in der ersten Juni-Woche 2017.

Aus diesem Grund war ich die letzten Wochen auch nicht sonderlich aktiv auf meinem Blog, weil ich einfach zuuu viel für die Uni zu tun hatte und abends dann nur noch froh war, mein Bett zurück zu haben.

Für welches Thema ich mich entschieden habe, für die Masterarbeit?
Ich werde über NGO (Non-Governmental Organization) Kommunikation von seiten der Organisation schreiben. [=Nicht-Regierungs-Organisation, wie bspw. Greenpeace oder Amnesty International]
Sehr weit gefasst möchte ich herausfinden, wie mächtig NGOs mit ihren Presseveröffentlichungen sind, denn bereits frühere Studien belegen, dass NGOs als wichtige Wissens-und Informationsquelle für Journalisten fungieren und deren PR-Texte auch schon mal unverändert in den Nachrichten erscheinen, dies aufgrund des Zeitdrucks und des hohen Arbeitsaufwandes in Redaktionen. Deshalb ist anzunehmen, dass NGOs mit ihren Veröffentlichungen eine große Macht erreichen, in dem (vielleicht unbewusst) versteckte Ideologien, Emotionalitäten die Wahl der Sprache / Wahl der Worte beeinflussen.

Ich werde meine Arbeit auf den Fall der Standing Rock Sioux Indianer gegen die Dakota Access Pipeline stützen und so offizielle Presse-Veröffentlichungen von Greenpeace und Amnesty International dazu untersuchen.

Hier ein kurzes Video, worum es in diesem Fall geht:
#StandWithStandingRock #NoDAPL


Doch im Hintergrund geht die ganze Diskussion eigentlich lange nicht mehr nur um die Öl-Pipeline, sondern viel mehr um die Rechte der Standing Rock Indianer. Blickt man zurück in die US-Amerikanische Geschichte der Indianer, so erfährt man, dass es bereits 1863 einen Vertrag zwischen der Regierung und den Sioux Indianern gegeben hat, welcher die Rechte und das einst zugesprochene Reservats-Land der Sioux Standing Rock schützen soll. Das für sie heilige Reservats-Land wird heute immer noch für Zeremonien und stammes-übliche Beerdigungen sowie alljährliche Camp-Treffen verwendet. Wie es scheint, war und ist dies der US-Amerikanischen Regierung, vor allem President Trump, ziemlich egal. Der Bau der Pipeline bedeutet nicht nur Zerstörung von heiligem Stammes-Land sowie deren Grabstätten, sondern auch ein Risiko für deren einzige Trinkwasser-Quelle - der Missouri Fluss, der das Überleben der Sioux Standing Rock Indianer gewährleistet. Wird dieser durch Öl verunreinigt, wäre es zeitgleich das Todesurteil für die Sioux Indianer. Traurigerweise scheint die seit jahrhunderten bestehende Unterdrückung und Bekämpfung der Sioux Indianer kein Ende zu finden.
Der Kampf gegen die Dakota Access Pipeline wurde zwischenzeitlich in die Räume des Gerichts verlagert und verlangt nach Ausdauer und Einsicht von Seiten der Regierung.


Ansonsten, der Tanzkurs hat ebenfalls bald sein Ende gefunden, drei bis vier Mal stehen noch aus. Das Wetter hier in Süd-Schweden ist recht launisch, jedoch eher sehr frühlingshaft. Mal werden wir mit 13 Grad plus und Sonnenschein verwöhnt und ein paar Tage später, so wie heute, ist alles wieder grau in grau, Regen und Temperaturen von ungefähr fünf Grad plus. Ständiger Wind versteht sich von selbst.
Außer schlafen, für die Uni arbeiten, meine Serien abends schauen und essen, mache ich derzeit nicht wahnsinnig viel. Daher auch im Titel erwähnt: vom Mensch zum Zombie ;-) 

Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr genießt den Frühling in vollen Zügen.
Wenn es bei mir wieder Neuigkeiten oder so zum berichten gibt, werde ich von mir hören lassen.
Bis dahin - macht's gut, passt auf euch auf und viele liebe Grüße,
Johanna

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