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Zufriedenheit und Glück

"Das Glück liegt nicht in den großen Erfolgen, denn die sind vergänglich. Das Glück liegt in Dir selbst, wenn Du mit Dir selbst im Reinen bist."

... Inzwischen hat der Herbst hier die Oberhand gewonnen und die Temperaturen sinken,...langsam aber stetig.

Blick von meinem Balkon aus in Råslätt - so viele schöne bunte Bäume :)

Die Tage, an denen die Sonne scheint, sind inzwischen selten. Eher ist es bedeckt und wolkig. Die Maximaltemperatur liegt bei ca. 10°C - wenn überhaupt.


Selfie-Time ;-) Kalt draußen,...aber der Herbst
zeigt sich von seiner schönsten und buntesten Seite

Gestern Samstag, den 15. Oktober 2016, war beispielsweise einer dieser schönen sonnigen Tage. Da ich irgendwie den Drang verspürte raus zu gehen, nachdem ich ca. 2,5 Tage in der Wohnung verbracht habe, habe ich also meine Sonnenbrille, Schlüssel, Handy, Busfahrkarte und iPod eingepackt und bin los - raus in die Natur. Mich mit Uni-Sachen beschäftigen konnte ich schließlich abends, wenn die Sonne weg war, immer noch. Ich bin dann mit dem Bus bis ins Centrum gefahren und von dort am See entlang zu einem "Ableger vom Vätternsee"...oder wie auch immer... zu einem kleineren, ich nenne es jetzt einfach mal Gewässer, gelaufen.
Da wo der rote "Ballon" ist, war ich.
Der große See am oberen Rand,
ist der Vätternsee.

Dort habe ich ein wunderschönes Fleckchen Erde entdeckt. Ruhig, voller Glück und Zufriedenheit, mittem im Grünen - am Wasser. Ich glaube ich habe einen neuen Lieblings-Platz :)




Am vorderen Ende des Stegs ist eine Bank zum Ausruhen :)

Ich habe mich dann nach vor an diesen Steg gesetzt, die Sonne in der Mittagszeit genossen und ich war glücklich! Ich habe meinen Gedanken freien Lauf gelassen (was eigentlich ständig passiert, wenn ich irgendwo alleine am Wasser bin,...seltsamerweise...) und bin zum Schluss gekommen, dass ich wohl mein Glück, meine Zufriedenheit gefunden habe. Möge es Bestimmung gewesen sein oder sonst etwas, dass ich in Schweden in Jönköping gelandet bin, es fühlt sich auf jeden Fall sehr richtig an, ich bin froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und ich fühle mich irgendwie fast ein klein bisschen "angekommen".
Es geht mir gut - wie auch Orlando Bloom im Film "Elizabethtown" stets zu sagen pflegte (nachdem er seinem Boss und der Firma einen Milliarden-Verlust eingefahren hatte ;-)) Ich bin zufrieden mit mir selbst, bin mit mir im Einklang - vielleicht kommt das auch vom Meditieren, ich weiß es nicht... Auf jeden Fall fühlt es sich gut an!


Mein Studentenleben hat endlich irgendwie so etwas wie einen Alltag bekommen, ich habe weniger Stress und so versuche ich es zum aber-tausendsten-Mal, meine Fingernägel wachsen zu lassen ;-) 

Wirklich viel zu erzählen, oder zu sagen, gibt es derzeit nicht. Ich bin beschäftigt mit Hausarbeiten schreiben, Uni-Sachen lesen und nebenbei mein Leben zu genießen :-) Man hat uns in der ersten Woche hier schon prophezeit, dass wir später wahrscheinlich mal sagen werden: "Das war die beste Zeit meines Lebens." Ja,...werde ich wahrscheinlich echt sagen nach diesen zwei Jahren...

Hier noch ein paar Fotos von gestern



Selbstauslöser macht's möglich ;-)



Die Sonne glitzerte und funkelte auf der Wasseroberfläche wie
Kristalle :-D Soo schön!






Zum Abschluss möchte ich euch noch eine Geschichte geben, von einem, meiner Ansicht nach sehr intelligenten Mann - Dr. Med. Eckart von Hirschhausen.
Die Pinguin-Geschichte. Oder: Wie man sich in seinem Element fühlt:


[Zitat Anfang] Diese Geschichte ist mir tatsächlich passiert. Ich war als Moderator auf einem Kreuzfahrtschiff engagiert. Da denkt jeder: „Mensch toll! Luxus!” Das dachte ich auch. Bis ich auf dem Schiff war. Was das Publikum angeht, war ich auf dem falschen Dampfer. Die Gäste an Bord hatten sicher einen Sinn für Humor, ich hab ihn nur in den zwei Wochen nicht gefunden. Und noch schlimmer: Seekrankheit hat keinen Respekt vor der Approbation. Kurzum: ich war auf der Kreuzfahrt kreuzunglücklich.
Endlich! Nach drei Tagen auf See, fester Boden. „Das ist wahrer Luxus!” Ich ging in einen norwegischen Zoo. Und dort sah ich einen Pinguin auf seinem Felsen stehen. Ich hatte Mitleid: „Musst du auch Smoking tragen? Wo ist eigentlich deine Taille? Und vor allem: hat Gott bei dir die Knie vergessen?” Mein Urteil stand fest: Fehlkonstruktion.
Dann sah ich noch einmal durch eine Glasscheibe in das Schwimmbecken der Pinguine. Und da sprang „mein“ Pinguin ins Wasser, schwamm dicht vor mein Gesicht. Wer je Pinguine unter Wasser gesehen hat, dem fällt nix mehr ein. Er war in seinem Element! Ein Pinguin ist zehnmal windschnittiger als ein Porsche! Mit einem Liter Sprit käme der umgerechnet über 2500 km weit! Sie sind hervorragende Schwimmer, Jäger, Wasser-Tänzer! Und ich dachte: „Fehlkonstruktion!”
Diese Begegnung hat mich zwei Dinge gelehrt. Erstens: wie schnell ich oft urteile, und wie ich damit komplett daneben liegen kann. Und zweitens: wie wichtig das Umfeld ist, ob das, was man gut kann, überhaupt zum Tragen kommt.

Wir alle haben unsere Stärken, haben unsere Schwächen. Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig. Und wer nicht so ist, wie die anderen sei getrost: Andere gibt es schon genug! Immer wieder werde ich gefragt, warum ich das Krankenhaus gegen die Bühne getauscht habe. Meine Stärke und meine Macke ist die Kreativität. Das heißt, nicht alles nach Plan zu machen, zu improvisieren, Dinge immer wieder unerwartet neu zusammen zu fügen. Das ist im Krankenhaus ungünstig. Und ich liebe es, frei zu formulieren, zu dichten, mit Sprache zu spielen. Das ist bei Arztbriefen und Rezepten auch ungünstig. Auf der Bühne nutze ich viel mehr von dem was ich bin, weiß, kann und zu geben habe. Ich habe mehr Spaß, und andere haben mit mir mehr Spaß. Live bin ich in meinem Element, in Flow!
Menschen ändern sich nur selten komplett und grundsätzlich. Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. Also nicht lange hadern: Bleib als Pinguin nicht in der Steppe. Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm!
Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein. [Zitat Ende]



P.S. Ein guter neuer Freund hier hat sich anscheinend ebenfalls schon mal intensiv mit dem Skelett von Pinguinen beschäftigt und gab mir auch schon die Aufgabe, darüber nachzudenken, ob Pinguine Knie haben - er wisse die Antwort, er habe das Internet durchforstet...Inzwischen kenne ich die Antwort auch ;-) Haha :-D

Was mir in der letzten Zeit auch immer wieder durch den Kopf geht ist, dass man dankbar, zufrieden und glücklich sein sollte, über jeden Tag, den man gesund aufwachen darf und das Leben an einem sicheren Ort leben darf. Nicht jeder hat das Glück an einem sicheren Ort leben zu können, geschweige denn gesund zu sein und seine Wünsche und Träume erleben zu dürfen. Deswegen: Seid dankbar und froh ein solch tolles Leben zu haben, hört auf, euch täglich das Leben selbst zu vermiesen, denn man weiß nie, wann es zu Ende ist. Es kann so plötzlich und so schnell vorbei sein. Und ich wette, wenn wir wüssten, dass unser letzter Tag gekommen ist, wollen wir diesen doch nicht mit Jammereien, Unglück und Unzufriedenheit verbringen. Oder?! 

In diesem Sinne,...Seid in eurem Element, springt ins Wasser, schwimmt, seid euer eigener Pinguin!

Herzliche Grüße aus Schweden :)
Johanna

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