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Die Macht der Medien

Dieser Blogpost ist weniger über mich persönlich, jedoch über ein Thema, das mich in letzter Zeit zum Nachdenken gebracht hat.

 


Abends, wenn all die Uni-Arbeit getan war und mein Immunsystem auch wieder 100% einsatzbereit war, sah ich mir verschiedene Filme und eine Dokumentation an. Dabei stieß ich auf die Dokumentation "Aaron Swartz - Tod eines Internetaktivisten". Im Originaltitel: "The Internet's Own Boy - The Story of Aaron Swartz".
Die Doku "erzählt die Geschichte des Entwicklers und Aktivisten Aaron Swartz, der sich für ein offenes Internet und den freien Zugang zu Informationen einsetzte, angeklagt worden war und mit 26 Jahren Selbstmord beging.
Der Dokumentarfilmer und Regisseur Brian Knappenberger zeichnet in „The Internet’s Own Boy“ Swartz’ Leben nach: Ein dreijähriges Kind, das den Computer entdeckt und seinem Bruder später Algebra beibringt; ein Startup-Mitgründer und Entwickler bei „Reddit“, der sich dem Internet-Aktivismus zuwendet. Und der schließlich angeklagt wird, weil er am Massachusetts Institute of Technology große Teile des JSTOR-Archivs herunter­geladen hatte. Laut Anklage soll er dabei gegen den „Computer Fraud and Abuse Act“ verstoßen haben haben. Am 11. Januar 2013 wurde er erhängt in seiner Wohnung in Brooklyn aufgefunden." (www.netzpolitik.org, 2014)

Diese Doku rüttelt einen wach und lässt darüber nachdenken, wie wichtig die Freiheit der Informationen ist, bzw. ist es eine unablässige Wichtigkeit der Medien.
Wer sich die Doku selbst ansehen möchte, folgt dem unten angeführten Link:

Doku Aaron Swartz - Tod eines Internetaktivisten DEUTSCH (click)

The Internet's Own Boy - The Story of Aaron Swartz ENGLISH (click)

Im Anschluss daran sah ich mir den Spielfilm "Snowden" von Oliver Stone an. Der Film handelt vom Leben und Handeln Edward Snowdens. Sehr empfehlenswert zum ansehen. Er selbst weilt derzeit in Moskau in Russland. Nachdem sein politisches Asyl nach drei Jahren nun fällig ist, sind Diskussionen über seinen weiteren Verbleib am laufen. Solange harrt Ed in Russland der Dinge. Er sagt, dort sei er immer noch zufriedener, als sich in den USA einem unfairen Prozess zu stellen (profil.at).





Die Doku und den Film im Anschluss ließen mich nachdenklich werden darüber, wie wenig wir doch wissen, was um uns herum geschieht. Manchmal ist es jedoch bestimmt besser, wenn wir nicht alles wissen, sonst würde man wohl täglich und ständig in Angst und Schrecken versetzt werden. 

Derzeit hält sich der Whisleblower Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, bekanntlicherweise, dank eines Asyls, in der Botschaft des südamerikanischen Landes Ecuador, in London auf, die er seitdem nicht mehr verlassen hat. Die USA hatten einen internationalen Haftbefehl wegen Geheimnisverrats gegen den heute 45-Jährigen erwirkt, Schweden wegen angeblicher Vergewaltigung – beide Vorwürfe sind laut Assange politisch motiviert.
In Ecuador stehen demnächst Wahlen an, die auch den weiteren Verbleib von Assange entscheiden werden. Einer der Kandidaten, Guillermo Lasso, hat angekündigt, im Fall seines Sieges, Julian Assange aus der Botschaft in London zu werfen. Sollte der Whistleblower sein Asyl verlieren, drohen ihm eine Auslieferung nach Schweden und in die USA – und  lange Haftstrafen.
(Quelle: kurier.at)

Über die Zusammenhänge, unsere Gesellschaft, die Freiheit der Information und die Wichtigkeit der Medien kann jetzt jeder selbst nachdenken ;-) 

Weitere Filme, die mich letztens sehr inspiriert haben sind die Journalistenfilme, Spotlight, Gone Girl - Das perfekte Opfer und State of Play - Stand der Dinge.

Spotlight:
Ein Redaktionsteam des «Boston Globe» erhält 2001 den Auftrag, einen etwas älteren Fall von angeblichem Kindesmissbrauch durch einen Pater zu recherchieren.
Was sich wie journalistische Routine anlässt, wird unversehens zu einem Skandal ungekannten Ausmaßes innerhalb der amerikanischen Kirche, der alle nur möglichen politischen Mächte und Widerstände mobilisiert. SPOTLIGHT beginnt klein als realistische, investigative Story und steigert sich zu einem Crime-Movie von ziemlichen Ungeheuerlichkeiten. Ein Ensemblefilm mit Darstellern vom Feinsten.



Gone Girl - das perfekt Opfer: 
Ein warmer Sommermorgen in Missouri: Nick (Ben Affleck) und Amy Dunne (Rosamund Pike) wollten heute eigentlich ihren fünften Hochzeitstag feiern, doch die Frau ist plötzlich verschwunden. Als sie nicht wieder auftaucht, gerät Nick ins Visier der ermittelnden Polizisten Rhonda Boney (Kim Dickens) und Jim Gilpin (Patrick Fugit). Der ehemalige Journalist, der inzwischen nur noch ein bisschen unterrichtet und dazu mit seiner Schwester Margo (Carrie Coon) eine Bar betreibt, besteht zwar auf seine Unschuld, verstrickt sich aber immer mehr in ein Netz aus Lügen und Verrat. Nach und nach tauchen Indizien auf, die darauf hindeuten, dass Amy Angst vor ihrem Mann hatte. Doch auch die Weste der Verschwundenen ist nicht so rein wie angenommen. Durch den Fund ihres Tagebuchs kommen dunkle Dinge ans Licht, die niemand jemals von der vermeintlich perfekten Frau erwartet hätte. Ob Amy überhaupt noch am Leben ist, bleibt weiterhin unklar… (--> Trailer DEUTSCH click)



State of Play - Stand der Dinge:
Ein schwarzer Kleinkrimineller wird erschossen, die Fachreferentin vom Politikaufsteiger Stephen Collins vor einen Zug gestoßen - ein Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen ist nicht ersichtlich. Chefredakteurin Cameron Lynne setzt ihren Starreporter Cal McAffrey auf seinen alten Freund Collins an. Hin- und hergerissen zwischen der persönlichen Verbundenheit mit dem Politiker und mit dessen Frau Anne sowie seinem professionellen Wissensdurst beginnt McAffrey zusammen mit der Online-Journalistin Della Frye die Recherche. Zunächst fällt es den beiden Reportern nicht leicht, zusammenzuarbeiten. Doch bald ist ihre unterschiedliche Berufsauffassung das kleinste Problem. Sie finden heraus, dass der Fall viel größere Kreise zieht, als vermutet... 
(--> Trailer DEUTSCH click)






Diese Filme erinnern mich daran, wieso isch entschieden habe, im Medien- und Kommunikationsbereich zu arbeiten - Journalistin und Texterin zu sein. Nicht etwa, um Macht zu haben, worüber ich mich sehr wohl bewusst bin, sondern um einen Unterschied zu machen.
Wie Cal in "State of Play" so schön sagt: "Die Presse kann die Sache drehen und wenden wie es ihr passt."
Ich will Ungerechtigkeiten offen legen, die Menschen informieren und den Ungehörten eine Stimme geben. Vielleicht sogar, ganz egoistisch, mir selbst eine Platform geben, um all das zu sagen, zu schreiben, was ich sonst so nicht in der Lage bin zu sagen. Nur weil ich der "ruhige Typ Mensch" bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nichts zu sagen habe. 
Journalismus Filme sind für mich immer sehr inspirierend und motivierend. Sie erinnern mich daran, warum ich Journalistin geworden bin.

Ein lustiges Zitat aus dem Film "State of Play" ist, als Cal zu Della sagt: "Ich habe keine Meinung, vielleicht sollte ich ein paar Blogs lesen."
Jaa,...ich bin selbst auch Bloggerin , jedoch bislang ohne Profit machen zu wollen. Und wer weiß, vielleicht kann ich das Bloggen irgendwann in meiner Karriere zu einem geldeinbringenden Beruf machen ;-)

Wer lieber Serien schaut anstatt Filme, oder in Kombination, hier noch ein Serientipp zum Thema Medien und Journalismus: The Newsroom

--> Trailer DEUTSCH click

Ich habe entdeckt, dass ich ziemlich gut in Sachen Recherche bin und wenn mich ein Thema erst einmal ergriffen hat, dann lasse ich auch nicht davon ab, bis ich alles gefunden habe - außer ich stehe unter Zeitdruck.
Aber weitreichende Recherche zu machen und dann einen gut fundierten Text zu schreiben, motiviert mich,...am Ende die sogenannte "Bombe" platzen lassen und mir damit vielleicht auch ein Stück weit einen Namen machen. Deshalb liebe ich auch die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson so sehr. Er ist mein Vorbild. Nachhaken, auch wenn man sich damit unbeliebt macht.

Derzeit haben wir an der Uni einen Kurs über verschiedene empirische Forschungsmethoden und eine davon war "Critical Discourse Analysis" - kurz CDA - zu Deutsch - Textanalyse. An sich ist das ein spannendes Thema, wenn man darüber nachdenkt, wie wir Sprache im Alltag verwenden. Auch interessant finde ich persönlich den Sprachgebrauch in Song-Texten sowie ihre (manchmal!) tiefere Bedeutung.

Ich finde, das ganze Thema Medien und Öffentlichkeit sehr spannend, gerade wenn man die Diskussionen um Donald J. Trump und dessen Mediengebrauch sowie Sprachgebrauch betrachtet. Das könnte fast schon in einem Politthriller verfilmt werden...

In diesem Sinne, wünsche ich euch eine gute Zeit und bis demnächst!

p.s. Wer auch so angetan ist von Journalismus-Filmen, hier eine Liste mit den 55 "Must-See" Filmen [. . . click hier . . .]
Der Autor dieser Seite, Ernst-Jan Pfauth, ist übrigens auch Gründer einer niederländischen Journalismus-Webseite, die sehr inspirierend ist. Journalismus mal anders und richtig gut. --> the Correspondent (click)

Liebe Grüße,
Johanna

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