Direkt zum Hauptbereich

Das Ende als Neustart. Oder: Liebe dich selbst, dann können dich andere gern haben.

“What would you wish you had written if you were hit by a bus tomorrow? Death can be a great inspiration for writers.” (© Stephen Hussey)

Der Tod kann tatsächlich inspirieren. Er kann aber auch der “Tritt in den Hintern” sein, um seinem Leben endlich mehr Sinn zu verleihen und glücklich zu sein, oder zu werden.
 
"Our own mortality is a crucial value, because paying vigilant attention to one's own death is perhaps the only thing capable of helping us keep all our other values in proper perspective." (© Mark Manson, The Subtle Art of Not Giving a F*ck) 
 
 

 
Alexandra Muth’s Ratgeber für Selbstliebe soll dabei helfen, sein Selbstwertgefühl zu steigern und sich selbst zu finden. Die einprägsamsten Dinge daraus möchte ich gerne weitergeben, so als Inspiration für andere, vor dem Ende, oder dem Neustart, oder was auch immer. Denn wie schon Dr. med. Eckart von Hirschhausen wusste lautet die Regel: „Liebe dich selbst, dann können die anderen dich gern haben.“

Eigenverantwortung

Kinder streben nach Erfolgen und somit auch immer nach Anerkennung von anderen. Das ändert sich auch nicht in unserem Erwachsenen-Dasein. Wir passen uns an, zweifeln an uns selbst, unseren Fähigkeiten und vermindern damit unser Selbstwertgefühl. Es wäre einfach, all seine Probleme auf eine schwierige Kindheit zu schieben, auf die Intrigen der Anderen, jedoch sind wir immer selbst für unser Leben, unsere Beziehungen und unser Glücklich-Sein verantwortlich.

Grenzen zu mehr Achtsamkeit

Wir sollten uns viel öfter trauen, Grenzen mit einem klaren „Nein“ aufzuzeigen. Was kann uns schon passieren? Es wird uns niemand bei lebendigem Leibe verspeisen. Jedoch ist das umso schwerer, je niedriger unser Selbstwertgefühl ist, denn umso empfindlicher reagieren wir auf Manipulationen. Deshalb ist es wichtig, uns aus diesen Situationen zu befreien und uns selbst zu stärken. Dabei helfen jedenfalls klare Grenzen und Respekt. Es ist ein erster Schritt zu mehr Achtsamkeit für sich selbst und unsere Bedürfnisse. Außerdem sollten Absagen immer mit einer Begründung kommen, denn Menschen nehmen sie leichter an, wenn sie wissen warum.

Wofür das alles?

Was hält uns ab, jetzt glücklich zu sein und jetzt all die Dinge zu tun, die wir uns für „später“ oder für die Pension aufsparen? Wie Alexandra Muth schreibt, hat es viel mit „Selbstliebe und Achtsamkeit zu tun, wenn wir anfangen, darauf zu achten, wofür wir jeden Morgen Aufstehen und zur Arbeit gehen.“ Genau diese Frage beschäftigt mich schon länger...

Sei es dir selbst wert, aus dem Hamsterrad auszubrechen. Denn ein gesundes Selbstwertgefühl basiert auf Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen, soziale Kompetenz und einem sozialen Netzwerk. Letzteres prägt unser Verhalten und definiert unsere Persönlichkeit. Ein Stück positiver Egoismus kann dabei nicht schaden, weil er die Liebe zu sich selbst fördert, ohne anderen Menschen Schaden zuzufügen. Jedem unserer Ziele liegt ein übergeordnetes Lebensziel zugrunde: Wir wollen zufrieden und glücklich sein. Beginnen wir doch heute mit kleinen Schritten und kleinen Zwischenzielen, um unser großes Ziel zu erreichen. Eines meiner utopischen Ziele lautete vor langer Zeit: Ich möchte einmal für die renommierte Zeitung “New York Times“ schreiben. Derzeit sage ich dazu „wohl kaum“, aber wer weiß was passiert bis ich tot bin? Was würden wir mit unserer Zeit tun, wenn Angst und Geld keine Rolle spielen würden?

Hang zum Perfektionismus

Wir stehen uns oft selbst im Weg, wenn unsere Erwartungen an uns selbst zu hoch werden. Geschieht etwas nicht so, wie wir uns das ausgemalt haben, ist es schon fast eine Katastrophe. Macht uns das glücklicher? Ich glaube eher nicht. Wenn wir immer anderen genügen wollen, werden wir nur schwer je mit uns selbst zufrieden sein. Ein Motto vieler Studierender, und auch mir ist / war „fake it ‚till you make it“ ;-) Während eine Dosis Optimismus und Selbstvertrauen sich positiv auswirkt, kann diese Einstellung aber auch zu emotionaler Erschöpfung und dem Hochstapler-Syndrom (imposter syndrome) führen, wie Matthew Hussey weiß.

Oder wie Dr. med. Eckart von Hirschhausen sagt: „Tu, was du kannst, oder tu einfach so“, denn „andere gibt’s schon genug.“. „Perfektion ist eine Illusion. Kein Mensch ist perfekt“, schreibt Alexandra Muth dazu. Wer schreibt uns vor, einem Idealbild zu entsprechen? Wer sind überhaupt unsere Vorbilder? Nur wenn wir unsere Komfortzone verlassen, können wir an neuen Herausforderungen wachsen, Risiken eingehen und uns verbessern. Durchtrennen wir doch die Kette, die uns immer weiter nach unten zieht und genießen wir jeden Tag, an dem wir gesund aufstehen und unser Leben leben können.


Zu den Themen Selbstliebe, Achtsamkeit, Glück,etc. gibt es natürlich noch viel mehr zu sagen und zu lernen. Ich denke mit diesem Beitrag habe ich einen kleinen Teil des großen Ganzen angerissen. Mir ist es wichtig, meinen Leser*innen diese Gedanken mitzugeben, bevor ich morgen von einem Bus überfahren werde.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Auf den Spuren von "Heartland"

Als pferdeliebender Serien-Junkie kommt man schlicht und einfach nicht an Heartland vorbei. Wie ich bereits in meinem ersten Kanada-Blog erwähnt habe, ist der Süden von Calgary Spiel- und Dreh-Ort der Serie. Heute Freitag, den 28. September, habe ich mich auf den Weg Richtung Süden gemacht, um die Ortschaften zu erkunden.

Standort-Wechsel: Calgary, AB.

Drei wundervolle Wochen auf der Black Whiskey Ranch sind bereits vorbei. Ich nehme viele schöne Eindrücke und Erfahrungen mit und reise weiter auf meinem Solo-Trip, der mit einer Woche in und um Calgary weitergeht. Skyline Calgary Downtown, Olympic Plaza.

Dein Körper als Wohlfühl-Ort

Du bist was du isst... Dieses Zitat ist nicht ganz verkehrt. Eine ausgewogene Ernährung hat zusätzlich zu gesundheitlichen Vorteilen auch einen positiven Einfluss auf den Klimawandel. Ich bin immer wieder verwundert darüber, weshalb sich Menschen nicht wirklich Gedanken darüber machen, was sie zu sich nehmen oder woher ihre Lebensmittel kommen. Dosenprodukte aus Asien, Conveniece-Produkte und fetthaltige frittierte Gerichte sind offensichtlich vielfach das Produkt der Wahl. Was wurde aus Regionalität, Saisonalität, frisch vom Bauernfeld, und schonender Zubereitung, um wertvolle Nährstoffe zu erhalten? Ernährung als Teil des Klimawandels Eine Großteils pflanzenbasierte, regionale und saisonale Ernährung bringt außerdem nicht nur für unser Wohlbefinden Vorteile sondern auch für das Klima, wie ORF Meteorologe Marcus Wadsak erklärt . Massenrinderhaltung ist unter anderem verantwortlich für einen großen Methan-Ausstoß: „Methan ist ein Treibhausgas, das viel radikaler wirkt als CO2. Weni...